vorgestellt: für vielfalt und grenzüberwindung – henri hüster
Jedes Jahr schreibt das LICHTHOF Theater zusammen mit der Theaterakademie Hamburg und der Hamburgischen Kulturstiftung den Start-off-Wettbewerb für junge RegisseurInnen aus. Letztes Jahr konnte » Clara Weyde mit ihrem Totenschiff hohe Wellen schlagen, dieses Jahr gehen die 15.000 € an den Theaterakademie-Absolventen Henri Hüster.
Sein Konzept zu Rainald Goetz‘ Irre war so überzeugend, dass der Autor die eigentlich ungern erteilte Genehmigung zur Aufführung gab – Grund genug, den Regisseur kennenzulernen: Wir haben Henri eine Woche vor der Premiere in der Probebühne im Gängeviertel getroffen.
wenn nichts passiert, ist die luft zu dick
schauspielerIn sein!
im gespräch mit wolfram koch
SchauspielerIn sein! Was hatte man nicht für Bilder im Kopf, damals: Einmal entdeckt geht es auf die roten Teppiche dieser Welt – jubelnde Massen, endlich die Anerkennung, die einem gebührt, Talent und Schönheit der Welt entgegenwerfen, den Menschen Lachen ins Gesicht und Liebe ins Herz zaubern, kurz: die Welt retten. Oder so.
Was dran ist am Ideal und wie sich der Alltag des Schauspieler-Seins dann tatsächlich anfühlt, dem wollen wir in dieser Reihe auf den Grund gehen.
Diesmal haben wir uns mit Wolfram Koch getroffen – im Theater kennt man ihn vor allem aus der Gotscheff- und Fritsch-Theaterfamilie, dem breiteren Publikum bekannt wurde er spätestens durch seine Rolle als Kommissar Paul Brix im Frankfurter Tatort.
In den Hamburger Kammerspielen hat er Anfang November seinen Solo-Abend „Ich bins deine Mutter“ gezeigt, eine Collage aus Texten von Einar Schleef. Zwischen Probe und Vorstellung erzählte er uns von seinem Schauspieleralltag: Proben, Zugfahren, Tatort, (Theater-)Familie, Burnout, Glitzerglamour, Theaterkantinen und vieles mehr und nahezu ungekürzt präsentieren wir euch diesen schwer sympathischen assoziativen Redeschwall, dem zuzuhören eine helle Freude war.
stückeinführung vom großwesir – märchenzeit am schauspielhaus
Wenn die Tage kürzer werden, gibt’s mindestens einen Grund zur Freude: Märchenzeit!
Letztes Jahr wurden wir am Schauspielhaus noch zu König Artus nach Großbritannien entführt, diesmal nehmen uns Markus Bothe und sein Team mit in den Orient, zu den Geschichten von Tausendundeine Nacht.
Eine Woche vor der Premiere haben wir uns mit dem Schauspieler Jonas Hien zum Gespräch getroffen, seines Zeichens Großwesir des Sultans, also höchster Beamter im orientalischen Staat, und daher bestens geeignet für Stückeinführung und erste Einblicke in den Probenstand.
angeguckt: leben, yeah! die sticky trace company tanzt wieder
Die Tänzerinnen der Sticky Trace Company um die Choreografin Uta Engel beschäftigen sich seit 2009 mit „dem Finden von Formen für emotionale Wahrheiten“, also mit Ausdrucksmöglichkeiten für die Dinge, die jeder irgendwann irgendwo fühlt und die zu beschreiben oft so schwierig ist.
Was sie dabei finden, steckt in ihrer Trilogie vom Hiersein. Die ersten beiden Teile sind Participating, das bereits im März Premiere hatte, und Becoming, gerade frisch aus der Probenarbeit. Beide präsentierte die Company jetzt in einem mitreißenden Doppelabend am LICHTHOF Theater.
reihesieben sucht: mitmacher!
Wir lieben Theater! Geschichten erzählen, vom Bühnenzauber bezaubern lassen, Fragen stellen und Antworten suchen, Menschen zusammen bringen, einzwei Berge versetzen, in Bewegung sein und reden und machen und basteln und tun. Deswegen betreiben wir diesen Blog: Geschichten und Betrachtungen sammeln und gucken, was so passiert auf und hinter und vor und unter und über den Bühnen dieser (Hamburger) Welt. Und das mit unstillbarer Neugier und ganz auf Augenhöhe, nicht von oben herab, nicht von unten herauf, sondern fein von Mensch zu Mensch, so der Plan.
Das Schöne an der reihsiebenmitte ist, dass wir nicht auf Klickzahlen angewiesen sind; das heißt, wir können schreiben und machen was wir wollen und das dann auch noch – juhu! – mit Herzblut.
Den Blog betreiben wir mehr oder weniger nebenbei zum klassischen Broterwerb, und deswegen schaffen wir gar nicht alles, was wir eigentlich so gern machen würden. An Ideen mangelt es aber so gar nicht, deshalb – nochmal juhu! – bei uns kann mitgemacht werden! Und soll!
Interessierst du dich fürs Theater oder einen seiner vielen Teilbereiche oder bist du vielleicht selbst theatral aktiv? Hast du Gedanken, die du der Welt mitteilen willst? Ganz wichtig: Schreibst du gern?
Willst du eine Kolumne verfassen? Eine Geschichte veröffentlichen? Stücke rezensieren? Leute porträtieren? Oder ganz was anderes?
Hamburg ist groß und was hier theatralkulturell passiert, braucht viele Menschen, um erfasst zu werden. Deswegen sucht die Hamburg-reihesiebenmitte Menschen, die mitmachen wollen. Regelmäßig oder immer mal wieder, das liegt ganz bei euch …
Lust bekommen? Meldung machen schadet nicht. Schreibt uns unter franzjakk(at)gmail.com. Wir freuen uns auf euch!
Herzlichstsehr, franzjakk & misslaine
bitte mehr hoffnung! – spielzeiteröffnung an thalia und schauspielhaus
Seit Mitte September läuft die Spielzeit 2016/17 an den großen Häusern. Wir waren bei den beiden großen Eröffnungspremieren dabei: Wut/Rage am Thalia, Hysteria – Gespenster der Freiheit am Schauspielhaus. Geht man davon aus, dass Eröffnungsabende auch immer irgendwie Motto für die kommende Spielzeit sind, wird uns ein wenig Angst und Bange und wir fragen uns, wo bitte bleibt das Positive?
angeguckt: die rollläden bleiben unten – glaube liebe hoffnung am lichthof
Aufeinandergestapelte, teils von der Decke hängende Stühle, Tische und Regale und ein Blick über Hamburg-Bahrenfeld durch die großen vom Sichtschutz befreiten Fenster bieten sich dem interessierten Premierenbesucher von Glaube Liebe Hoffnung – ein kleiner Totentanz, den Helge Schmidt gemeinsam mit Choreograf Jonas Woltemate als seine zweite Regiearbeit am LICHTHOF Theater inszeniert hat. Eine surreale Bühnenlandschaft, die erstmal ins komplette Black versinkt, nachdem sich die drei Schauspieler in ihr positioniert haben. Ein spannender und vielversprechender Auftakt für die folgende Stunde; und wie das alles weitergeht, das lest ihr hier.
angeguckt: wieviel ist die liebe wert? –
ein anderer othello am lichthof theater
Othello und Desdemona. So lange Traumpaar, bis des Jagos fiese Gifttröpfchen zum Giftsee geworden sind und – oh, beware, my lord, of jealousy! – der große Feldherr seiner Herzendame das Leben entreißt. In der offiziellsten-oder-so Deutung ist es ganz klar Othello – der Mohr von Venedig – der Opfer von Rassismus wird und deswegen alles verliert. Dass man aber bekanntlich auch alles mal anders denken kann und sollte, weiß Regisseur Fabian Gerhardt – und hat mit Othello – I know I’m not the only one gastspielenderweise im LICHTHOF Theater das Stück ein bisschen auf den Kopf gestellt.
endlich wieder theater! der september-vorguck.
Langsam aber sicher werden die Tage wieder kürzer, die Sonne verschwindet schneller hinter den Hafenkränen und der Mensch bereitet sich wohl oder übel darauf vor, nicht mehr ganz so viel Leben am Elbstrand zu verbringen, sondern zunehmend wieder Räume mit Dach, wenn nicht sogar mit Heizung, aufzusuchen.
Das hat aber auch positive Seiten. Zumindest eine: Die Spielzeit 2016/17 ist da! Die Theatermenschen erwachen aus ihrem Sommerschlaf und strecken die Glieder, um uns fortan einmal neu die Birnen durchzupusten. Was die ersten Wochen der neuen Spielzeit bringen, lest ihr hier.
schauspielerIn sein!
vorgestellt: vom krippenspiel zum erstengagement: kristin hansen
SchauspielerIn sein! Was hatte man nicht für Bilder im Kopf, damals: Einmal entdeckt geht es auf die roten Teppiche dieser Welt – jubelnde Massen, endlich die Anerkennung, die einem gebührt, Talent und Schönheit der Welt entgegenwerfen, den Menschen Lachen ins Gesicht und Liebe ins Herz zaubern, kurz: die Welt retten. Oder so.
Was dran ist am Ideal und wie sich der Alltag des Schauspieler-Werdens dann tatsächlich anfühlt, dem wollen wir in dieser Reihe auf den Grund gehen. Deshalb haben wir uns mit Kristin Hansen getroffen. Die kommt frisch von der Schule für Schauspiel Hamburg und startet gerade ihr erstes Engagement am Theater im Werftpark, der jungen Spielstätte am Theater Kiel. Also: wie sah der aus, dein Weg auf die Bühne?