fünf fragen an hagen

Hagen Oechel geht weg.
Ab diesem Herbst spielt er am Schauspiel Hannover unter der Intendanz von Lars-Ole Walburg.

Update: Hier die nachtkritik zur Uraufführung vom 15. September

In Leipzig hat Hagen schon zum zweiten Mal Station gemacht. Studiert hat er nämlich hier an der Theaterhochschule, und z.B. neben Sebastian Hartmann (!) und Guido Lambrecht in der Studioinszenierung „Katzelmacher“ gespielt. Später erinnern wir uns u.a. gern an seine Auftritte in „Krankheit der Jugend“ und an der Seite von Susanne Stein und Berndt Stübner in „Nathan der Weise“.
In jüngster Vergangenheit hat er viele, viele  Inszenierungen des Centraltheaters geprägt. Hagen ist nicht wegzudenken aus „Paris, Texas“, dem „Kirschgarten“ und aus der „Pension Schöller“, schon gar nicht aus den Kruse-Inszenierungen „Don Juan“, „Jedermann“ und – golden behelmt – aus „Easy Rider“. In „Die Nacht, die Lichter“ verkörperte er wunderbar verschiedene Charaktere aus Clemens Meyers Kurzgeschichten und in „We are blood“ war er ein großartiger Richter Schlicht.

Hagen Oechel. Fotos Rolf Arnold / CT und Thomas Aurin (Paris, Texas)
Hagen Oechel. Fotos Rolf Arnold / CT und Thomas Aurin (Paris, Texas)

Ihr seht, uns fällt der Abschied schwer, auch wenn wir zunächst nicht ganz auf Hagen verzichten müssen – schließlich sind „Nackter Wahnsinn“ und „Krieg und Frieden“ im Herbstspielplan und wer weiß, was im Januar 2013 alles abgespielt werden wird. Zum Abschied haben wir Hagen fünf Fragen gestellt, auf die er in gewohnt prägnanter und trockener Art gern Antwort gab:

Lieber Hagen, du ziehst weiter. Aber sag uns, warum ausgerechnet – um mit Harald Schmidt zu sprechen – in „die Stadt mit dem gewissen Nichts.“ – nach Hannover?

… Städte interessieren mich nicht, ich wollte zu Lars-Ole, weil seine konzeptionelle theatralische Ausrichtung viel mit dem Leipziger Theater unter der Intendanz von Sebastian gemeinsam hat.

An was aus deiner Leipziger Zeit wirst du dich gern erinnern?

… was für ein geiles Theater wir gemacht haben! Das Ensemble bestand zum großen Teil aus  Spezialisten, die eine gemeinsame 20-jährige Biographie hatten. Das brachte ein Vertrauen mit sich, das du in keinem anderen Ensemble in Deutschland findest.

Eine Stadt – ein Song: Welcher wäre Leipzig? Und wie klingt Hannover?

Solche Songs stehen mir nicht zur Verfügung. Eher eine Stimmung: Leipzig Bach und Hannover Stockhausen.

Du probst für Premiere von „Tod und Wiederauferstehung der Welt meiner Eltern in mir“ von Nis-Momme Stockmann. Da spielst du …

… einen Typen, der auf der Suche ist und irgendetwas in dieser beschissenen Welt ändern will, aber nicht genau weiß was. Ich weiß, das klingt sehr allgemein, aber so ist es. Der Text von Nis ist ein Verzweiflungsschrei, um unsere kranke Welt zu retten – ohne Lösungsansätze zu haben.

Weißt du schon, woran und mit wem du in der nächsten Spielzeit noch arbeiten wirst?

Danach mach ich einen Ayckbourn („Schöne Bescherungen“, Premiere im November) mit Tom Kühnel und danach? … Keine Ahnung.

Hagen Oechel / Schauspiel Hannover. © Katrin Ribbe
Hagen Oechel / Schauspiel Hannover. © Katrin Ribbe

„Tod und Wiederauferstehung der Welt meiner Eltern in mir“ hat am 15. September 2012 in Hannover Premiere. Regie führt Lars-Ole Walburg. Die Uraufführung wird ca. 6 (!) Stunden  dauern. Kommt uns bekannt vor …  Wir wünschen alles Gute und drücken die Daumen!

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